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Zwei sind besser als eine

Diskurs
Zwei sind besser als eine

~ Simone Hübener

Zwei Stadtbahn-Haltestellen, ein Wettbewerb, ein Ergebnis: So war der Plan der Verkehrsgesellschaft Frankfurt a.M. (VGF) für den Neubau der Stationen Musterschule und Glauburgstraße der Linie U5, die Ende 2016 endlich in Betrieb gehen konnten. Dafür hatte die VGF im Sommer 2010 einen Wettbewerb ausgeschrieben, an dem insgesamt 12 Büros teilnahmen; einige davon waren eingeladen, die anderen nach eigener Bewerbung ausgewählt worden. Zu jeder Haltestelle gehören zwei versetzt angeordnete Seiten-Bahnsteige und somit auch zweimal die Verkehrsflächen mit Wartehäuschen, Beleuchtung und allem, was dazu gehört. Das Ensemble sollte sich städtebaulich möglichst gut in die Umgebung, einen von Gründerzeithäusern dominierten Straßenzug, einbetten. Um Platz zu sparen, war außerdem vorgegeben, die Rampen in die Bahnsteige einzuschieben. Die Bewertungskriterien, wie gestalterische und funktionale Qualität sowie gute Orientierung, sind nicht ungewöhnlich. Das Ergebnis der Jurysitzung, die im September 2010 stattfand, dagegen schon viel mehr: Denn die Preisrichter waren von den Beiträgen der Büros Just/Burgeff aus Frankfurt und Kölling Architekten aus Bad Vilbel derart angetan, dass sie zwei 1. Preise vergaben und beide Entwürfe zur Umsetzung empfahlen. Glücklicherweise konnten am Ende auch beide Büros ihre Entwürfe bauen: Just/Burgeff die Haltestelle Glauburgstraße, Kölling Architekten die Musterschule. Blickfang beim Entwurf der Frankfurter [2/3] ist das Wartehäuschen mit seinem gefalteten Dach aus Stahlblech. Es macht deutlich auf die Haltestelle aufmerksam und steht als eigenständiges Element im Stadtraum. Die Bahnsteige zeichnen sich durch ihre großen, durchgängigen Flächen aus und greifen – wie auch die neu geschaffenen Grünflächen – die Dachform auf. Das Team aus Bad Vilbel schuf dagegen eine Haltestelle [4/5], die man besonders tagsüber fast nicht wahrnimmt. Alles ist schlicht und mit rechten Winkeln gestaltet. Der Fokus lag darauf, zwischen Gehweg und Bahnsteig fließende Übergänge zu schaffen. Die Haltestelle kann deshalb von überall betreten werden. Die höchstgelegene Wartefläche wird dadurch allerdings auch schmaler. Gemeinsam bilden die Konzepte ein gutes Paar: Insgesamt vier Skulpturen wären zu viel, vier zarte Wartehäuschen zu wenig gewesen. Zwei eines jeden Konzepts bringen dagegen die optimale Mischung für den Stadtraum und die Fahrgäste mit sich.
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