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Urbanisierung 4.0?

Diskussionsveranstaltung auf der IBA Heidelberg
Urbanisierung 4.0?

Was bedeutet Digitalisierung für Städte und wie können deren Bewohner sie mitgestalten? Diese und viele damit verbundene Fragen wurden beim IBA LAB_N°7 Mitte September in Heidelberg diskutiert. Anlass dafür ist die geplante Konversion des Patrick Henry Village (PHV), einer fast 100 ha großen ehemaligen Siedlung für amerikanisches Militär im Südwesten des Heidelberger Stadtgebiets, die 2014 nach dem Abzug der US-Armee dem Bund übergeben wurde. Im Rahmen der gegenwärtig laufenden IBA sollten Konzepte für die Weiterentwicklung der Siedlung unter Einbeziehung der fortschreitenden Digitalisierung erarbeitet werden.

Der Veranstaltungsort war hierzu passend gewählt: Der alte leerstehende PX-Store im Süden der Siedlung bot ein verschroben-charmantes Ambiente. Die Vorträge am ersten Abend beschäftigten sich in erster Linie mit der Digitalisierung als allgemeines Phänomen. Vinton Cerf etwa, einer der Wegbereiter des Internets, verwies angesichts der schnellen technologischen Veränderungen auf die Bedeutung von Rückfallmöglichkeiten zu analogen Strukturen. Bei der Podiumsdiskussion am Ende des Abends mit Vertretern der Stadt wurde schnell klar, dass bei der Digitalisierung verschiedene Interessengruppen zusammenarbeiten müssen: öffentliche Hand, Privatpersonen als Nutzer sowie große Technologiekonzerne.

Bei den Vorträgen am zweiten Tag wurde die Digitalisierung mit den vier IBA-Themen »Bildung und Wissenschaften«, »Wohnen und Wirtschaften«, »Öffentliche Räume und Mobilität« sowie »Urbane Stoffkreisläufe« verknüpft. Hier bot sich ein sehr differenziertes Bild, das zeigte, dass Risiken und Chancen in der Realität jetzt schon dicht beieinander liegen. Beispiele dazu wären der Einfluss von AirBnB auf den Wohnungsmarkt oder die omnipräsenten E-Roller, die eher als lästig statt nützlich empfunden wurden. Zusammen mit den Besuchern, darunter Architekten, Berufstätige im Bereich IT und Siedlungsplanung sowie interessierte Bürger, wurden Arbeitsgruppen zu den vier Themen gebildet, um die Diskussion konkret auf die PHV-Siedlung zu übertragen. Als Konsens der Veranstaltung lässt sich festhalten, dass Technologien nicht wie ein Teppich über Stadtgebiete gelegt werden sollten, sondern im Einzelfall entschieden werden muss, welche Probleme es konkret zu lösen gilt und welche Prozesse verbessert werden können. Auch die Wichtigkeit des Datenschutzes wurde immer wieder betont.

Leider ließ sich bei einzelnen Vorträgen nicht verbergen, dass der Zeitplan recht straff organisiert war. Die Herausforderungen der Konversion an sich kamen inhaltlich ebenfalls etwas zu kurz. Das Themenspektrum war insgesamt jedoch so breit, dass alle Teilnehmer etwas mitnehmen konnten. Aufschlussreich war zudem die anschließende Führung durch einen Teil des PHV. So konnte man sich hautnah mit der Substanz und der Geschichte des Orts vertraut machen.

~Alfred Hottmann


https://iba.heidelberg.de


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