Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin zählt zu den weltweit wichtigsten Mahnmalen des Zweiten Weltkriegs. Das Ensemble, geplant von Egon Eiermann und eröffnet 1961, besteht aus Kirche, Glockenturm und den weniger bekannten Bauteilen Foyer und Kapelle. Jedes dieser Elemente wurde in einem sorgfältigen Prozess von Egon Eiermann in räumlichen Bezug zur 1943 ausgebrannten neoromanischen Gedächtniskirche von Franz Schwechten gesetzt.
Die Stahlskelettbauten mit Betonteilfassaden mit charakteristischer Wabenstruktur prägen den Breitscheidplatz. Diese filigranen Konstruktionen sind von Verfall und einer fortwährenden Instandsetzungsgeschichte gezeichnet. In einem Zyklus von nur 10-15 Jahren müssen sie repariert werden, eine dauerhafte Sicherung ist auch mit heute zur Verfügung stehenden Mitteln nicht machbar. 2016-17 wurden an der Kapelle u. a. die Betonwaben, Böden und die umlaufenden Gärten mit finanzieller Unterstützung der Wüstenrot Stiftung wiederhergestellt.
Mit einem sorgfältigen denkmalpflegerischen und restauratorischen Konzept wurden z. B. die Betonteile wieder dem Originalzustand angenähert und die japanisch inspirierten Holzgitter zum Garten aufgearbeitet. Diese Arbeiten sind ebenso wie alle anderen detailliert in der Dokumentation »Egon Eiermann – Kapelle der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche. Geschichte einer Instandsetzung« von Philip Kurz und René Hartmann beschrieben, die die Wüstenrot Stiftung jetzt veröffentlicht hat.
Die gut 200-seitige Dokumentation ist kostenfrei bei der Wüstenrot Stiftung zu bestellen. ~dr
Lesen Sie dazu auch den Artikel zur
Teilinstandsetzung des Ensembles