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Ideen rund um das Schloss

Ideenwettbewerb für das Schloss in Boisbuchet (F): die Gewinner
Ideen rund um das Schloss

Ideen rund um das Schloss
In diesem Jahr können die Sommer-Workshops des Vitra Design Museums auf dem französischen Landgut Boisbuchet auf ihr 10-jähriges Bestehen zurückblicken. Aus diesem Anlass schrieb das Museum in Zusammenarbeit mit der db deutsche bauzeitung und dem design report im April einen Ideenwettbewerb aus. – Jetzt stehen die Gewinner fest!

Boisbuchet ist eine Welt für sich. In der ländlichen Abgeschiedenheit arbeiten die zumeist jungen Workshopteilnehmer aus aller Welt unter der Leitung von international bekannten Designern und Architekten. Das Besondere daran ist die kreative, offene Arbeitsatmosphäre, die den Gestaltungsprozess und nicht unbedingt das Ergebnis in den Vordergrund stellt. Deshalb waren bei dem Wettbewerb auch weniger ausgefeilte Entwürfe als einfach Ideenskizzen für den Ort gefragt. Trotz der kurzen Laufzeit gab es 43 Einreichungen, die von konkreten Produkten bis hin zu Arbeiten, die sich künstlerisch- oder virtuell-konzeptionell mit dem Ort beschäftigen, reichen. Die vier von einer Jury (siehe db 4/2006) auserkorenen Entwürfe, spiegeln diese Bandbreite wider. Ihre Urheber können Boisbuchet nun selbst in Augenschein nehmen, denn zu gewinnen gab es jeweils die Teilnahme an einem Workshop zu einem frei wählbaren Zeitpunkt. Herzlichen Glückwunsch! uk
Virtuelle Annäherung: Symbolische Mitte Boisuchets ist das alte Schloss mit seinen verwüsteten, leer stehenden Räumlichkeiten. Nicolas Uphaus, Diplomand an der Muthesius-Hochschule Kiel, möchte sie virtuell mit Leben füllen. Unter dem Titel »Jeder Raum eine Geschichte …« schlägt er eine Web-Site vor, auf der man sich virtuell durch die Räume bewegen kann. Für jeden Raum wurde von verschiedenen Autoren eine kurze Geschichte verfasst. Doch nur ein Ausschnitt davon ist für den Neugierigen sichtbar; möchte er weiterlesen, so muss er sie erst gegen eine Spende auslösen. Somit könnte die virtuelle Belebung des Schlosses ein wichtiger Baustein für dessen realen Neuausbau sein – und womöglich sogar der Auftakt einer Verknüpfung des Ortes mit Literatur?
»Glowtree« von Martin Günter, Student an der Uni Kassel, ist ein Leuchtensystem für den Außen- und Innenbereich. Es besteht aus einem Fuß (Blasformteile, für den Außenbereich mit Stahldornen) mit Kabelauslässen sowie, je nach Bedarf, ein oder zwei Leuchtelementen und Zwischenstücken. Eine praktisch-nützliche Idee, deren flächendeckende Umsetzung außerdem dem heterogenen Charakter des Gebäudeensembles in Boisbuchet eine Konstante gäbe. Und wer mag, der kann darin auch die an diesem Ort aus dem Boden sprießenden Ideen visualisiert sehen.
Eine eher künstlerische Annäherung an die Leere des Schlosses stammt von Moa Hallgren, Studentin an der KH Berlin-Weißensee. »Zur Stereotype einer Schlosseinrichtung gehören große Gemälde in goldenen Rahmen.« Davon ausgehend schlägt sie eine Rauminstallation vor, in der ein Faden über die Wände eines jeden Raums läuft und dabei den Umriss von Bilderrahmen nachzeichnet. Der Clou: Es bleibt bei diesen Umrisslinien, die Personalisierung erfolgt nicht etwa durch Bildmotive, sondern durch den verwendeten Faden selbst: Er soll aus Kleidungsstücken vom Menschen bestehen, die mit dem Schloss zu tun haben, beispielsweise den Workshopteilnehmern.
»Kleidung, unsere zweite Haut, ist wie ein Paravent hinter dem man sich verstecken kann« – dieses Bonmot Karl Lagerfelds stellt Lisa Spengler, Studentin des Textil- und Oberflächendesigns in Berlin-Weißensee, der Erläuterung ihrer Entwurfsidee voran. Diese sieht einen »Sommerstuhl« vor, bei dem ein Oberhemd mit einem Sonnenschirm und einem Stuhl fest verbunden wird. Er kann zum einen ein funktionales Objekt sein, dass man etwa zum Zeichnen im Freien nutzen kann. Andererseits soll der Sommerstuhl seinem Nutzer aber eine Grunderfahrung im Umgang mit Kleidung verdeutlichen: dem Gefühl von Eingeengtheit und Beklemmung stehen Schutz und Geborgenheit gegenüber.
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