»Paragon Apartments« von GRAFT am Prenzlauer Berg
An einem heißen Junitag hatten sich gut 50 Teilnehmer zu unserem Ortstermin in den jetzigen »Paragon Apartments« in Berlin-Prenzlauer Berg eingefunden. Einem unserer Meinung nach beispielhaften und diskussionswürdigen Projekt für zeitgemäßes städtisches Wohnen und für eine innerstädtische Nachverdichtung.
Schule, Krankenhaus, Seniorenwohnheim und schließlich 15 Jahre Leerstand – die Anlage von 1912 blickt auf eine bewegten (Nutzungs)geschichte zurück und der vorgefundene Bestand – über die Jahrzehnte mit diversen Veränderungen und Zubauten versehen – stellte für die Umnutzung zu Wohnungen durchaus eine Herausforderung dar, so Lars Krückeberg [3] von GRAFT Architekten in seinem einleitenden Vortrag. 217 Wohnungen, von Micro- bis 4-Zimmer-Apartment mit großer Dachterrasse, sind entstanden, die auf unterschiedliche Wohnungsanforderungen reagieren. Prägnant in seiner Gestalt, besetzt das Ensemble wie eine Art großes Wohnmöbel selbstbewusst, aber nicht aufdringlich die Ecke Danziger Straße/Prenzlauer Allee. Das einprägsame Fassadenbild entsteht durch vor- und zurückspringende Balkone und Loggien aus Beton-Fertigteil-Rahmen unterschiedlicher Größe. Die Fertigteile in dieser Anordnung sauber und wärmebrückenfrei an der Gebäudehülle zu befestigen, war ebenfalls eine Herausforderung und erforderte eine enge Abstimmung zwischen Architekten, Tragwerksplanern und dem Hersteller SCHÖCK Bauteile. Wie dies erfolgreich ablief und konstruktiv gelöst werden konnte, darüber berichtete Katrin Stockert [2], Produktingenieurin bei SCHÖCK, in ihrer Präsentation. Nach den gelungenen Einstiegsvorträgen konnten drei Wohnungen verschiedenen Zuschnitts besichtigt werden. Bei angeregten Gesprächen klang der Termin in der kleinen, zum Ensemble gehörigen Weinbar »Lexis« in sehr angenehmer Atmosphäre aus. ~uk