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Wohnraum mit Freiraum

Individuelle Balkongestaltung in Berlin mit Schöck Isokorb
Wohnraum mit Freiraum

Mitten in Berlin, im Bezirk Pankow am Prenzlauer Berg, entstand unter Einbeziehung der baulichen Ruine eines früheren Krankenhauses ein neues Wohnquartier, dessen Vielfalt bezüglich Wohnungsgrößen und Wohnqualitäten Vorbildcharakter für innerstädtische Wohngebäude hat. Auffallend sind die Balkone, die einerseits die Architektur prägen, andererseits wertvolle Freiflächen bieten. Für die wärmebrückenarme, konstruktiv einfache und statisch wirtschaftliche Befestigung der Stahlbetonelemente sorgen verschiedene Typen des Schöck Isokorb, die individuell an die spezifischen Details angepasst wurden.

~Katrin Stockert

Wohnraum mit Freiraum
Wohnraum – v. a. bezahlbarer – ist in Berlin längst zum knappen Gut geworden. Die Bevölkerungsprognose des Berliner Senats verspricht für die nächsten Jahre keine Entspannung der Situation: Bis 2030 rechnet man mit einer Zunahme der Einwohnerzahl um mehr als 7,5 %, was die Hauptstadt von 3,56 auf 3,82 Mio. Bürger anwachsen lässt. Innerhalb der nächsten 14 Jahre fehlt es also an Wohnungen für rund 266 000 Menschen, wobei v. a. die Gruppe älterer Menschen ab 65 Jahren deutlich zunehmen wird. Die Steigerung ist aber je nach Bezirk sehr verschieden: Während die Prognose für Tempelhof-Schöneberg von 2,6 % Einwohnerzunahme ausgeht, hat der Bezirk Pankow mit 16 % in den nächsten Jahren am meisten mit der Wohnungsnot zu kämpfen und muss entsprechend reagieren – frühzeitig und vorausschauend.
Vom Krankenhaus zum Wohnquartier
Mit den Paragon Apartments in der Danziger Straße nimmt der Kiez diese Herausforderung hier an und gibt damit eine Antwort auf die Frage nach der notwendigen Vielfalt in einem modernen innerstädtischen Wohnkomplex. Wobei die Moderne zu weiten Teilen auf ruinöser Substanz aufgebaut wurde – dem früheren Krankenhaus Prenzlauer Berg, das bereits 2000 seinen Betrieb eingestellt hat. Zwar gab es nach der Klinikschließung schon bald Pläne für eine hochwertige Seniorenresidenz, jedoch scheiterte das Projekt kurz nach Beginn der Um- und Anbauten an baulichen Bedingungen und wirtschaftlichen Unstimmigkeiten. Das 17 Mio. Euro teure Projekt wurde gestoppt und das gemischte Alt- und Rohbauensemble dämmerte die nächsten fünf Jahre hinter dem Bauzaun vor sich hin. Erst als mit Trockland Management ein finanzstarker Investor auf den Plan trat, schien die Rettung der angeschlagenen Immobilie in Toplage gesichert: Anstatt Seniorenresidenz war nun ein Wohnkomplex geplant, der den Gebäudebestand integrierte und um einige Neubauten ergänzen sollte. Den außergewöhnlichen Entwurf hierfür lieferten die Berliner GRAFT Architekten, die vorschlugen, den mit Altlasten verseuchten Dachstuhl des Krankenhauses rückzubauen und stattdessen zwei neue OGs aufzusetzen. Drei der für die geplante Seniorenresidenz bereits errichteten Anbauten wurden in das Konzept integriert. Entlang der Danziger Straße und zum rückseitigen Fröbelplatz hin sollten Neubauten den Anschluss an die benachbarte Blockrandbebauung sicherstellen.
Gestalterische Klammer
Das verbindende Element für das gesamte Ensemble, bestehend aus 217 hochwertigen Mietwohnungen, einem Kindergarten, Café und einem Bio-Supermarkt, bildet die plastische Fassade aus Balkonen unterschiedlicher Tiefe, die von den Architekten über- und nebeneinander angeordnet und zueinander versetzt und verschoben sind. Besonders ausgeprägt findet sich dieser gestalterisch expressive Ansatz an den Neubauten in der Danziger Straße und am Fröbelplatz. Die gleichen »Kuben« befinden sich aber auch auf den neuen Dachaufbauten des historischen Klinikgebäudes. So konnten die Architekten das Alte nahtlos mit dem Neuen verwachsen lassen. Der Kiez erhielt ein stimmiges Gesamtensemble, dessen ehemalige Struktur trotzdem erkennbar bleibt, da der ergänzte Block von keiner Seite ganz geschlossen wurde.
Fassade mit Struktur und durchdachter Statik
So ausdrucksstark die hellen Balkone aus präzise gefertigten Beton-Fertigteilen dem Wohnensemble das unverwechselbare Erscheinungsbild verleihen, so schwierig war deren Konstruktion und die weitgehend wärmebrückenfreie Einbindung in die Gebäudehülle. Die bauliche Umsetzung glückte v. a. durch die enge und kooperative Zusammenarbeit aller Projektpartner vom ausführenden Unternehmen über das Fertigteilwerk bis zum Produkthersteller mit dem Ingenieurbüro Happold. Die Tragwerksplaner haben die »Cubes« entsprechend ihrer Funktionen in Balkonplatte, Überdachung und seitliche Wandscheiben aufgelöst, was die Montage an der Fassade vereinfachte. An den Neubauten sind die einzelnen Elemente der zahlreichen Stahlbetonmodule über »Schöck Isokorb«-Elemente in verschiedener Bauart an die Geschossdecken und den Baukörper angedockt und kraftschlüssig verbunden.
tragende Funktion
Da sowohl die Balkonplatte als auch das Vordachelement für den darunter befindlichen Balkon statisch in die gleiche Geschossdecke eingreifen, musste die Anbindung der beiden übereinander frei auskragenden Stahlbetonplatten mit entsprechend ausgeformten Isokorb-Typen alternierend erfolgen: Auf einen Standard-Isokorb Typ »KXT« mit gerade herauslaufenden Zugstäben folgte ein Isokorb Typ »KXT-HV« mit gebogenen Zugstäben, der eine höhenversetzte Befestigung der auskragenden Stahlbetonplatte in die Deckenebene ermöglicht. Für die Lastaufnahme der seitlichen Wandscheiben bewährte sich der zur Bauzeit noch neue Schöck Isokorb Typ »EXT«, der für Außenecken entwickelt wurde. Dementsprechend besteht er immer aus einem linken und einem rechten Randelement, was in Kombination die Ecke ergibt und punktuell sehr hohe Momente und Querkräfte aufnehmen kann. Im Gegensatz zum Vorläuferprodukt lassen sich die gepaarten Eckelemente auch einzeln verbauen. So lassen sich im Bereich der Wandscheibenecke sehr hohe Lasten abtragen.
Gute Architektur braucht flexible Produktlösungen
Das Paragon in Berlin ist ein Musterbeispiel dafür, wie individuell sich die unterschiedlichen Isokorb-Varianten an Objektvorgaben anpassen lassen. Dazu bedarf es jedoch einer konstruktiven und kompetenten Zusammenarbeit in einer sehr frühen Planungsphase: Architekten, deren Ideen sehr stark in das statische Konzept eines Gebäudes eingreifen, müssen bereits in der Entwurfsphase erkennen, wie sich die Details wirtschaftlich, wärmebrückenfrei und statisch sicher umsetzen lassen. Gemeinsame Überlegungen mit Tragwerksplanern und der Bauindustrie, die letztendlich die entsprechenden Produkte bereitstellen muss, sind für eine qualitätsvolle Architektur mit ausführbaren und damit zuverlässigen Details unverzichtbar. Für das Objekt Paragon wählte der Tragwerksplaner für jede statisch-geometrische Anforderung das passende Produkt aus dem Schöck Portfolio und passte es gemeinsam mit dem Unternehmen an die jeweilige Einbauform an. Ein typisches Beispiel hierfür ist die Verwendung des Schöck Isokorb Typ KS für den Anschluss von frei auskragenden Stahlträgern an Stahlbetondecken, der beim Paragon die Vordachelemente statisch sichert. In den Stahlbeton-Wandelementen wurde zudem der Isokorb Typ KST verbaut, der eigentlich für Stahl-Stahl-Verbindungen entwickelt wurde, und hier mit allen anderen Isokorb-Varianten seine Flexibilität für die objektbezogenen Anforderungen bewiesen hat.
Die Autorin ist Produktingenieurin bei Schöck.

Standort: Berlin, Bezirk Pankow, Prenzlauer BergProjekt: Wohnquartier Paragon ApartmentsBauherr: Trockland Management, BerlinArchitektur: GRAFT Gesellschaft von Architekten, BerlinTragwerk: Happold Ingenieurbüro, BerlinBauzeit: 2013-16BGF: 25 100 m2Produkte: Schöck Isokorb Typ KXT, EXT, KS, KST
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