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Der Pavillon (Frankfurt am Main)

Ausstellungen
Der Pavillon (Frankfurt am Main)

~Franziska Puhan-Schulz

Anlässlich seines 25. Jubiläums beabsichtigte das DAM, einen temporären Pavillon zu errichten. Zunächst vor dem Haus am Main – und als sich dies baurechtlich als unmöglich erwies – im Park des nahe gelegenen Museums für Angewandte Kunst (MAK). Im Oktober 2008 kam die Finanzkrise dazwischen und große Finanzinstitute zogen ihre Förderung zurück. Diese Umstände und die Hoffnung, vielleicht doch noch Förderer zu finden, hat dem DAM nun eine wunderbare, von Peter Cachola und Johan Bettum kuratierte Doppelausstellung beschert. Der Ausstellungsteil »Papillon and the Other Half« unternimmt anhand von Modellen und Rechercheergebnissen von Studierenden der Städelschule Architecture Class (SAC) einen Exkurs durch die Geschichte des modernen Pavillons seit Mies van der Rohes Barcelona-Pavillon von 1929. Auf frei schwebenden weißen Sockeln werden die Modelle der Pavillons nacheinander in Reihe gezeigt. So z. B. Alvaro Sizas Serpentine-Pavillon von 2005, Santiago Calatravas Modell des Kuwaitischen Pavillons für die Weltausstellung in Sevilla 1992; oder, immer noch aktuell, der Nordische Pavillon von Sverre Fehn, der 1962 für die Biennale in Venedig gebaut wurde.
Gemeinsam ist diesen Projekten die Bewältigung der Aufgabe, eine Umgebung zu schaffen, in der man neue Erfahrungen machen kann, bzw. der Bauherrenwunsch nach »neuen Lösungen« sowie die Nutzung als Ausstellungsfläche für Biennalen und Weltausstellungen. Die Ableitung des Begriffs vom lat. Wort »papilio« (Schmetterling) weist auf den zeitlich bedingten Gebrauch dieses Bautyps – wobei es nun auch nicht selten zur Ausdehnung der Nutzungsdauer kommt.
Im Zentrum der Ausstellung sind fünf von 75 Rippen des Barkow-Leibinger-Pavillons (s. Abb.), der eigentlich am Mainufer hätte aufgestellt werden sollen, aufgebaut sowie Ergebnisse der Pavillon Forschung von Barkow Leibinger und Werner Sobek inklusive gefräste, bewegliche Stahlrohre der Firma Trumpf. Hierzu erläutert Frank Barkow: »Digitale Technologien ermöglichen ein Biegen, das multiple Radien hat, bei dem jeder der vielen Konstruktionsbogen maßgeschneidert ist«. Entstanden wäre im Park des MAK um einen Baum herum ein lichte Rippenstruktur. Überlappende Makrolon-Schindeln, die mit einer Schellenlösung befestigt werden, hätten die Gäste kultureller Veranstaltungen vor Sonne und Regen geschützt. Das Projekt des DAM-Pavillons ist zwar noch immer ein fiktives, aber nun wird man in der optisch ansprechend gestalteten und durch einen reich bebilderten Katalog ergänzten Ausstellung umfassend über historische Rahmenbedingungen des Pavillonbaus, seine Herkunft, Eigenheiten und Ausformungen informiert. Nur das 25 m lange grafische Diagramm in drei Schichten, wirkt etwas erklärungsbedürftig. – Vielleicht wollten die Ausstellungs-Architekten hier nur einfach mal etwas »Neues« ausprobieren?
Bis 20. September. Der Pavillon. Lust und Polemik in der Architektur, DAM Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43, Di-So 11-18, Mi bis 20 Uhr. Katalog deutsch/englisch 24,80 Euro, www.dam-online.de
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