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Architekturbild (Frankfurt a. M.)

Ausstellungen
Architekturbild (Frankfurt a. M.)

~Franziska Puhan-Schulz

Das diesjährige Thema »Nachbarschaft« des 11. und mittlerweile auch international bekannten Europäischen Architekturfotografie-Preises »architekturbild« ließ wie auch schon in den Jahren zuvor viele Sichtweisen zu. Keine leichte Aufgabe also für die spartenübergreifende Jury, aus den 264 eingereichten Arbeiten aus 14 Ländern insgesamt 28 Bildserien mit je vier Bildern auszuzeichnen.
Im 3. Stock des DAM präsentieren die Kuratorinnen der Ausstellung Simone Hübener und Inge Wolf die ausgewählten, sehr verschiedenartigen Arbeiten: überwiegend als Farbaufnahmen in den leicht unterschiedlichen Abmessungen ihrer Einreichung. Die dargestellte Vielfalt kultureller, gesellschaftlicher, politischer und städtebaulicher Ereignisse oder Entwicklungen kann, seriell geordnet, als visuelle Einheit wirken.
Mit dem 1. Preis wurde die Bildserie »Gezi gegen Gentrifizierung« von Petra Gerschner ausgezeichnet. In der Begründung gab die Jury an, dass diesen farbigen, ausschnitthaften Bildern eine nervöse Spannung eingeschrieben sei, ohne überhaupt das eigentliche Ereignis abzubilden: eine Platzbesetzung aus Protest gegen den Bau einer Shopping Mall, die zu türkeiweiten Aufständen führte.
Die Arbeit »Ein Fenster zum Hof« wurde mit einem der beiden zweiten Preise ausgezeichnet und zeigt die eigene unmittelbare Nachbarschaft der Leica-Fotografin Julia Baier als wiederkehrenden Blick auf einen Berliner Hinterhof: je nach Jahreszeit mit Wasserlache, Fahrradsammelsurium, Herbstlaubaufräumarbeiten oder mit grafischen Spuren im Schnee. Auch Claudia Brusts 4er-Serie wurde mit einem zweiten Preis bedacht. Sie setzt die Überlagerung von Architekturelementen auf der Dachterrasse der Marseiller Unité d’Habitation von Le Corbusier und der Aussicht auf Meer oder Berge in Szene.
Außerdem vergab die Jury sieben Auszeichnungen. Darunter findet sich die graue Tristesse der Garagenhofbilder des Österreichers Stefan Rasinger ebenso wie die humorvoll beobachteten Kontraste von Doppelhaushälften in Nordfrankreich (s. Abb.) von Hermann van den Boom aus Belgien.
Die Themen im Bereich der insgesamt 18 vergebenen Anerkennungen schließlich reichen von Friedhöfen über Raucherbalkone bis hin zu Orten unter Brückenbauten. Torsten Hoffmann präsentiert die Nachbarschaft in Indien als farbintensive, fluide Nähe mit Menschen in Bewegungsunschärfe, ansonsten wirkt die Auswahl der Bildserien trotz ihrer Vielfalt etwas menschenfern. Im Anschluss an die Präsentation im DAM tourt diese ungewöhnliche, vielschichtige Ausstellung durch Deutschland und weitere Länder, auch außerhalb Europas.
Bis 9. August. architekturbild – Europäischer Architekturfotografie-Preis 2015, Deutsches Architekturmuseum, Schaumainkai 43, 60596 Frankfurt a. M., Di-So 11-18, Mi bis 20 Uhr, Katalog: av edition Stuttgart, deutsch/englisch, 24,80 Euro, www.dam-online.de
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