Der diesjährige Schelling Architekturpreis geht an das belgische Architekturbüro De Vylder Vinck Taillieu – DVVT.
Die drei nominierten Büros (darunter das niederländische Architekturbüro Kempe Thill und die mexikanische Architektin Rozana Montiel) hatten sich am 16. November in der Architekturfakultät des KIT in Karlsruhe mit ihren Positionen zunächst in Vorträgen vor- und dann im Plenum zur Wahl gestellt.
Wilfried Wang benannte in seiner Laudatio folgende Qualitäten:
»…Für das belgische Büro DVVT ist das Bauen alltägliches Tun, wie Waschen und Essen. Ihr umfangreiches Werk stellt seit seiner Gründung im Jahr 2008 eine ganze Reihe von Gewissheiten über Architektur infrage. Seine Entwürfe spielen mit den Erwartungen des einzelnen Betrachters, den Sehgewohnheiten und der Uminterpretation von Materialien.
Das Unfertige der gebauten Architektur ist nicht zufällig; es ist das Ergebnis eines präzisen Entwurfs- und Bauprozesses, der nach der Vorstellung der Architekten v.a. eines ist: so lange wie möglich offen für Veränderung, für Improvisation. Die pure Freude am Bauen ist spürbar. …«
Der Preisträger der Kategorie Architekturtheorie war bereits schon vorher benannt worden: Doug Saunders
Laudator Georg Vrachliotis merkte u.a. an:
»…Das Wahlkuratorium der Schelling Stiftung ehrt Saunders, da er nicht nur ein präziser Gesellschaftsbeobachter und ein brillanter Essayist der Theorie, sondern auch ein kosmopolitisch denkender Publizist und engagierter Akteur des öffentlichen Diskurses ist — originell in der Methode, sprachmächtig und lebendig in der Vermittlung und couragiert in seiner Intellektualität. Couragiert insbesondere auch in dem Sinne, als dass er Fragestellungen und Themen untersucht, die nicht nur von großer Relevanz, sondern auch von enormer Brisanz sind. Statt politischem Alarmismus, Kulturpessimismus oder – ganz aktuell – Populismus, gibt uns Saunders neue Denkmodelle und optimistische Narrative für eine offene und pluralistische Gesellschaft an die Hand. …
Weitere Informationen zu Preisträgern, Stiftung und Programm: www.schelling-architekturpreis.org »