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Marco-Polo-Tower

Hamburg
Marco-Polo-Tower

Marco-Polo-Tower
[©(c)Roland Halbe; Veroeffentlichung nur gegen Honorar, Urhebervermerk und Beleg / Copyrightpermission required for reproduction, Photocredit: Roland Halbe]
~Claas Gefroi

»Design für Millionäre« und »Acht-Millionen-Euro-Wohnungen« – die Lokalpresse interessierte am neuen Wohnturm in der HafenCity nur eines: Was kostet das und wer kauft so was? Schade, denn die MIPIM-prämierte Luxusimmobilie an der Elbe ist auch architektonisch bemerkenswert. Gleich neben der Unileverzentrale (ebenfalls von Behnisch Architekten) ragt eine 55 m hohe Skulptur in den Himmel, einem glatt geschliffenen Felsen gleich. Die gewundenen Betonbrüstungen der umlaufenden Balkone blieben – Horribile visu für Hamburger – unverkleidet und schwingen mit zunehmender Gebäudehöhe immer weiter aus. Die konische Gesamtform erspart den Sonnenschutz für die raumhohen Glasflächen, denn jede Etage verschattet die unter ihr liegende. Die bewegte Gebäudeform ist dem Verlangen nach Exklusivität und Einzigartigkeit geschuldet: Keine der 58 zwischen 60 und 340 m² großen Wohnungen darf der anderen gleichen. Deshalb wird auch, man nennt das »Design-ready«, ein veredelter Rohbau mit einem Minimum an tragenden Wänden und notwendigen Einbauten verkauft; alles weitere regelt der (Innen-) Architekt des Käufers. Dessen Möglichkeiten sind insofern begrenzt, als Flächen und Fassaden für optimale Sichtbezüge und Lichtausbeute differenziert gestaltet wurden, wodurch sich bestimmte Raumfigurationen quasi von selbst ergeben. Auch wenn dies ein unvernünftiges, weil verschwenderisches und luxuriöses Bauwerk ist, es wurde sehr rational und nachhaltig geplant. Das zeigt das ausgeklügelte Energiekonzept mit Wärmetauschern, Solarkollektoren und Vakuumkollektoren. Falls die Technik einmal versagt, steht der von einem Luxushotel abgeworbene Concierge bereit, der in einem drei Geschosse hohen Foyer hinter einem kühn geschwungenen, lederbezogenen Tresen seine Arbeit verrichtet. Hanseatisches Understatement geht anders – aber das stört die internationale Bewohnerschaft nicht. Und das kann der selbsternannten Weltstadt Hamburg nur zum Vorteil gereichen.


  • Standort: Hübenerstraße 1, 20457 Hamburg

    Architekten: Behnisch Architekten, Stuttgart
    Fertigstellung: Juni 2010
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